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 Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen. 
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Beitrag Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
Schönen guten Tag,
mein Name ist Agnes und ich hatte die letzten 1,5 Jahre eine Katze, die ich am Straßenrand gefunden habe. Sie hatte einen verschobenen Wirbel und konnte hinten kaum aufstehen. Wir haben viel Physiotherapie mit ihr gemacht und Stromtherapie. Leider bekam sie immer wieder Blasenentzündung, obwohl sie kontrolliert Kot und Harn abgesetzt hat. Den Harn hat sie allerdings immer nur in kleinen Schüben abgesetzt. Sie trug auch Windeln. Lucky ist letzte Woche an einem Darmverschluß gestorben, den der Tierarzt nicht erkannt hat und alle Anzeichen einfach nur abgeschmettert hat.
Nun haben wir durch zufall von Mila erfahren, die in Bulgarien in einer Tierklinik sitzt. Auch sie wurde angefahren und hat eine ähnliche Verletzung wie unsere Lucky, nur, dass sie wohl hinten kein Gefühl mehr in den Beinen hat. Wir sahen das als Zeichen, dass wir sie zu uns nehmen sollen. Lucky fehlt uns unendlich und wir haben beschlossen Mila zu helfen, da wir durch Lucky Erfahrung mit solchen Fällen haben.
Nun ist es so, dass es uns wichtig war, dass sie auch gezielt Urin und Kot absetzt. Die Klinik sagt, sie ist jetzt seit 3 Monaten da und hat das immer alleine geschafft. Jetzt hat sie aber Blasenentzündung, die erstmal ausheilen muß. Kann es sein, dass ich ihr vielleicht doch die Blase ausmassieren muß? Davor habe ich panische Angst. Was kann passieren, wenn man was falsch macht? Wie oft muß die ausmassiert werden. Die Ärzte meinten, es reicht abends zu kontrollieren, ob die Blase leer ist. Kann man die Entleerung irgendwie fördern, mit irgendwelchen Mitteln oder muß man ausmassieren? Ich möchte nicht, dass Mila auch ständig Blasenentzündung bekommt. Können da auch stärkende Mittel mit Glukosaminen helfen? Ich komme mir gerade vor wie ein absoluter, verängstigter Anfänger, obwohl ich mich 24 Stunden um Lucky gekümmert habe. Klar habe ich Angst, dass Mila auch nicht alt wird aber wir haben beschlossen, dass sie erfahren soll, was es heißt, ein Zuhause zu haben, bei Menschen die sie lieben. Bei Lucky waren diese Blasenentzündungen für uns und die Katze sehr belastend, wobei sie sich wenig anmerken lassen hat. Vielleicht kann ich das ja bei Mila irgendwie vermeiden.
Ich werde vermutlich noch öfter schreiben, wenn sie hier ist, aber erst muß sie die Infektion loswerden, dann wird sie geimpft, dann kastriert und dann darf sie ausreisen.
Ihr Rückenmark ist wohl durchtrennt. Ich versteh eh nicht, wie sie überhaupt selber Kot und Harn absetzen kann, aber die in der Klinik behaupten sie kann das alles.
Ich hoffe ich darf hier mit meinen Problemen daherkommen und mcih bisschen ausheulen.
LG AGnes


29. Mai 2014, 20:33
Beitrag Re: Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
Ist es möglich, dass sie trotz des durchtrennten Rückenmarks wieder Gefühl in den Beinchen bekommt? Ich denke es wird unmöglich sein, aber ich weiß es leider nicht. Auf dem Video der Klinik habe ich das Gefühl sie bewegt in einem Moment die Hinterbeinchen. Am Anfang hieß es von der Pflegerin ja, dass sie die Beinchen unkontrolliert bewegen kann aber nie mehr laufen können wird. Heute hat der Arzt gesagt, sie hat kein Gefühl in den Beinen.


29. Mai 2014, 20:51
Moderator
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Registriert: 23. Oktober 2010, 12:10
Beiträge: 786
Wohnort: OWL
Beitrag Re: Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
Hallo und herzlich willkommen, Tess,

super, dass du dich um Mila kümmern willst!

Du kannst dich hier jederzeit erkundigen, wenn du Rat bei der Versorgung brauchst. Ich habe z.B. Erfahrung mit 7 Rückenmarksgeschädigten Katzen, von denen 5 noch bei uns leben. Aber ich muss dir auch gleich sagen, dass meiner Meinung nach das Ausmassieren das A und O bei der Versorgung ist. Und zwar vollkommen gleich, was die Ärzte sagen. Erst recht bei einer so vollständigen Lähmung der hinteren Extremitäten, wie sie bei Mila anscheinend vorliegt. Mila wird schlicht überlaufen und der Kot schiebt sich eben heraus, wenn er nicht zu hart ist. Das wird meiner Erfahrung nach gern für selbstständiges Absetzen gehalten.

Die gute Nachricht ist, dass du nicht die geringste Angst vor dem Ausmassieren zu haben brauchst. Es ist absolut kein Hexenwerk und deine Katze wird es dir auch kein bisschen übel nehmen. Einfach eine Sache der Gewöhnung, maximal 10 Minuten morgens und abends bei erwachsenen Katzen, bei jüngeren öfter. Vor Blasenentzündungen bist du dann auch nicht sicher, so alle zwei Jahre bis vielleicht zweimal im Jahr. Je weniger Restharn in der Blase bleibt, desto günstiger.

Eine Windel wird Mila trotzdem brauchen, da sie sich als Poporutscher ohne schnell den Unterleib erkälten würde.

Ganz wichtig ist der tägliche Kotabsatz. Den Darm unter Narkose ausräumen zu müssen ist kein Spaß. Das kannst du aber leicht verhindern, indem du dafür sorgst, dass der Kot immer geschmeidig bleibst. Etwas Movicol Junior (verschreibungspflichtig) zum Futter wirkt zuverlässig.

Ob sich bei der Regeneration der Nerven noch was tun kann, kann man so aus der Ferne schlecht beurteilen. Grundsätzlich ist es so, dass da mit medikamentöser Unterstützung und Physio vieles möglich ist.

_________________
Liebe Grüße von Christel und ihren Samtpfötilis


30. Mai 2014, 08:40
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Beitrag Re: Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
Hallo felida,
vielen lieben Dank für Deine Antwort. Falls Du bei Facebook bist, kannst Du Dir ein Video von Mila mal ansehen. Wobei ich ihren Rolli für überflüssig halte, ist ja kein Hund.
https://www.facebook.com/photo.php?v=59 ... =2&theater
Lucky kam bestens ohne Rolli zurecht. Sie ist auf die Couch und ins Bett geklettert und auch wieder runtergesprungen, sie hatte dafür extra dicke Landekissen. Hmmm, hätte ich das mit dem ausmassieren vorher gewußt, dann hätte ich Lucky vielleicht die Blasenentzündungen ersparen können. Wobei sie wirklich bewußt gepinkelt und gekackt hat, da sie dafür die Beine angezogen und gepresst hat.
Bei Mila hieß es erst sie kann pinkeln und kacken und hat Gefühl in den Beinen, jetzt heißt es aufeinmal man sollte abends die Blase kontrollieren ob sie auch wirklich leer ist und aufeinmal hat sie doch kein Gefühl in den Beinen. Das frustriert uns gerade sehr, trotzdem wollen wir sie aus dem Käfig holen. Luckys Verlust hat uns irrsinnig getroffen und klar haben wir Angst, dass Mila nicht alt wird, aber sie soll wenigstens noch eine schöne Zeit und eine Familie haben.
Mit Windeln und Physio haben wir keine Probleme, das sind wir gewohnt. Für Lucky haben wir ein sündhaft teures Mittelfrequenz-STromgerät angeschafft und konnten es kaum nutzen, da sie dann so krank wurde und starb :-( aber in der Zeit, in der wir es benutzt haben, hat es irrsinnig gut geholfen, wobei sie auch nicht gelähmt war. Die Nerven im Rückenmark waren beschädigt aber sie konnte alles bewegen, nur eben nichtaufstehen. Bei Mila ist das Rückenmark ja durch. Du kannst Dir auf Facebook auch die Bilderstory von ihr anschauen, da sind auch Röntgenbilder. Gruselig.
https://www.facebook.com/media/set/?set ... 267&type=1
Nun eine egoistische Frage. Seit Lucky fahren wir nicht mehr in Urlaub, bestenfalls über Nacht zur Schwiegermutter und das kommt vielleicht alle zwei Monate mal vor. Könnte man für zwei Tage auf das Ausmassieren verzichten? Meine Mama würde sich um Mila kümmern aber es wird eh schon Ärger geben, wenn sie mitbekommt, dass wir wieder eine behinderte Katze aufnehmen und ich weiß nicht ob sie das hinbekommen würde mit dem Ausmassieren. Sie hat Lucky sehr geliebt aber hat auch die ganzen Probleme gesehen und ist sicher nicht angetan, wenn wir wieder eine behinderte Katze aufnehmen. Auch Mila wird sie lieben, da bin ich mir sicher, aber ich glaube kaum, dass sie das ausmassieren mitmachen würde. Wie gesagt, bisher mußte bei Mila angeblich nciht ausmassiert werden und sie ist seit 3 Monaten in dieser Klinik, aber ich möchte mich einfach vorher schon informieren, was passiert, wenn ich mal zwei Tage weg bin und sie nicht ausmassiert wird.
Sonst sind wir eh immer zuhause und ich arbeite auch nur Teilzeit.

Diese Seite hier ist für mich enorm wichtig, falls ich den Mut verliere. Ich mache mir jetzt nach Luckys Tod große Vorwürfe, dass ich nicht schon in ihrem Fall hier Kontakt aufgenommen habe. Vielleicht hätte ich ihr einiges ersparen können :-( .

Danke, dass Ihr für mich da seid und ich hoffe ich darf noch viele blöde Fragen stellen.

LG Agnes


30. Mai 2014, 09:04
Beitrag Re: Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
https://www.facebook.com/photo.php?v=605533792875879


30. Mai 2014, 09:05
Beitrag Re: Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
Bilde ich mir das nur ein, bzw. ist das nur Wunschdenken von mir, oder zieht sie ca. bei Sekunde 20 das hintere Bein weg?
https://www.facebook.com/photo.php?v=59 ... =2&theater


30. Mai 2014, 09:08
Moderator
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Registriert: 23. Oktober 2010, 12:10
Beiträge: 786
Wohnort: OWL
Beitrag Re: Bin neu hier und wollte mich bisschen erkundigen.
Hallo Agnes,

eine Bewegung der Hinterbeine kann ich nicht erkennen, ist aber auch sehr dunkel.

Der Bruch erinnert mich an Lastiks Verletzung vor zwei Jahren. viewtopic.php?f=10&t=2122&hilit=Lastik

Auf den Videos kann man ganz gut erkennen, dass die Muskeln der Hinterbeine weitgehend atrophiert sind. Das muss nicht heißen, dass sie die Beine überhaupt nicht bewegt, aber gelähmt sind sie ganz sicher. Bei unserem Merlin sah das genauso aus. Vorne ein bildschöner, kräftiger Kater und hinten dünn und schlaff. Die Hinterbeine bewegten sich beim Hochheben aber trotzdem. Doch gezielte Bewegungen habe ich bei ihm nicht beobachten können.

Mit einem Rolli haben wir keine Erfahrungen. Der hindert bestimmt beim Klettern. Ich hätte zu viel Angst, dass sich die Katze damit irgendwo verhakt oder z.B. die Treppe hinunterstürzt. Wir haben Fliesen, die sind ideal zum Rutschen und schneller als Dosi ist man darauf allemal. ;) Auf rauerem Untergrund besteht allerdings die Gefahr, dass die Katze sich die Füße aufscheuert.

Wie gefährlich es ist, die Katze mal einen Tag nicht auszumassieren, kann ich nicht sagen. Ich habe nie gewagt, es auszuprobieren.

_________________
Liebe Grüße von Christel und ihren Samtpfötilis


30. Mai 2014, 16:19
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