Hallo,

letzten Freitag (26.7.) haben wir in der Früh (9.30 Uhr) einen Anruf von Tasso bekommen, dass unser Kater Dexter (2 Jahre alt) ins Tierheim gebracht wurde und wir dort anrufen sollen. Sofort beim Tierheim angerufen, da haben wir die Mitteilung bekommen, dass Dexter schwer angefahren wurde und sich in der Zwischenzeit beim Tierarzt befindet.
Anruf beim Tierarzt und die ersten Informationen wie es Dexter geht:
- Zwerchfellriss
- Becken mehrfach gebrochen
- Kreuzbein gebrochen

Um 10 Uhr waren wir also beim Tierarzt und durften erstmal fast 1 1/2 Std. warten ohne genaueres zu wissen, wie es unserem Kater geht. Frau Dr. H. hat sich dann aber wirklich viel Zeit genommen und uns erstmal auf den Röntgenbildern erklärt was alles passiert ist:

- starker Verdacht auf Zwerchfellriss oder Bluterguss
- dreifacher Bruch des Beckens
- gebrochenes Kreuzbein

Dann durften wir endlich zu unserem Kater. Er hat uns gleich erkannt, beim Streicheln über seinen Kopf hat sich gleich sein Schwanz bewegt.
Frau Dr. H. hat uns noch weiter über seinen Zustand aufgeklärt aber uns auch zu verstehen gegeben, dass man erst einmal das Wochenende abwarten müsse. Wir haben dann erstmal viel Zeit mit Ihm verbringen können, wurden mit Getränken und Süßigkeiten versorgt.
Über das Wochenende mussten wir ihn natürlich da lassen. Samstag mittag gab es die erste positive Nachricht. Seine Temperatur hat sich auf 39°C stabilisiert und die Atmung geht wieder leichter. Sonntag musste ein Katheter gelegt werden da er kein Wasserlassen kann. Gefressen hatte er bis dahin auch nichts.
Montag um 10 Uhr wieder Termin bei Frau Dr. H.. Dexter ist stabil, hat Gefühl in Schwanz und Hinterläufen, Wasserlassen geht noch nicht, fressen will er auch nicht. Röntgenbilder schauen gut aus und mit hoher Wahrscheinlichkeit hat er keinen Zwerchfellriss, ist aber noch nicht zu 100% sicher, da es schwer erkennbar ist. Wir sollten Ihn auf jeden Falls nach Hause mitnehmen damit er sich dort besser erholen kann, was wir natürlich mehr als gerne gemacht haben. Kaum waren wir 10 Minuten zu Hause war fressen und saufen kein Thema mehr.
Heute (30.07) früh 10 Uhr wieder bei Frau Dr. H.. Mit Hilfe von Myocholine hat sich das erste mal die Blase ganz entleert. Temperatur ist nach wie vor ok.
Morgen wird der Katheter entfernt und zusätzlich Dibenzyran gegeben.

Wir machen uns sorgen, wie es mit Ihm bezüglich dem Wasserlassen weiter gehen soll. Hat er eine gute Chance, dass das wieder wird? Was können wir für Ihn tun um den Heilungsprozess zu unterstützen?

lg Chris und Daggi

hallo und willkommen bei uns!
ich habe den namen des tierarztes editiert, aus rechtlichen gründen bitte nicht den vollen namen schreiben.

im grunde ist die behandlung meiner einschätzung nach sehr gut, und zum glück sehr rasch erfolgt. wurde der beckenbruch operativ stabilisiert?
wichtig ist, dass euer kater sich jetzt schont, also am besten zu hause einige wochen käfigruhe - auch wenn das für ihn nicht ganz so lustig ist. aber die knochen brauchen zeit, um wieder zusammenzuwachsen. genauso die nerven, um sich wieder zu regenerieren. lasst euch hier keine ultimaten von den ärzten setzen.
bekommt er cortison? schmerzmittel?
für die regeneration der nerven wird oft auch eine vitamin b12 kur empfohlen.

gebt ihm zeit, haltet ihn ruhig (keine sprünge) - am besten in einem großen hundekäfig wo katzenklo und liegeplatz und fressnapf mit reinpassen. ich halte ganz fest die daumen, dass dexter dann bald wieder gesund wird!

Vielen Dank für Deine Antwort.

Das Becken ist scheinbar so gebrochen, dass es nicht operiert werden muss. Er bekommt auch schon die Beine hinter den Kopf um sich untenrum zu putzen.
Bezüglich der Käfigruhe wurde uns gesagt er soll sich nach Möglichkeit bewegen und darf in der Wohnung rum, wenn er es schafft. Rein vom Gefühl hätte ich ihn jetzt auch erstmal "ruhig" gestellt. Im Moment hält er sich noch sehr ruhig und bleibt auf seinem "Katzenbett" das wir Ihm in einem Eck im Wohnzimmer eingerichtet haben, da wird er sich aber bestimmt nicht ewig aufhalten. Vorsichtshalber haben wir jetzt einen Welpenstall bestellt, für die Zeit wenn wir mal nicht zu Hause sind.

Nachdem er jetzt wieder frisst, sagt unsere TA das er alle Zeit der Welt hat. Heute wurde der Katheter gezogen und er bekommt zusätzlich zum Myocholine noch Dibenzyran. Bisher wurden täglich Schmerzmittel und Antibiotika gespritzt, wobei heute das Antibiotika abgesetzt wurde. Ob er bisher Kortison bekommen hat, weiß ich nicht, werde ich aber nachfragen.
Vitamin B12 hat er bisher nicht bekommen, wo bekomme ich denn da am besten Tabletten und in welcher Dosis soll er die bekommen?

Kot hat er bisher noch nicht abgesetzt, war heute aber bei der Untersuchung weich und nicht bedenklich. Ich denke wir müssen jetzt erstmal hoffen, dass das Dibenzyran wirkt.
Morgen wird nochmal geröntgt um das mit dem Zwechfellriss endgültig auszuschließen und das Becken nochmal zu beurteilen.

Ich möchte Euch allen meine Bewunderung aussprechen, dass Ihr euch so toll um Eure Handicats kümmert und es ist wirklich schön das es so ein Forum gibt. DANKE.

lg Chris & Daggi

Hallo,

so wie ihr das beschreibt, hat Dexters Schutzengel gute Arbeit geleistet. Das hört sich alles sehr vielversprechend an. Ich drück die Daumen für einen raschen Heilungsverlauf.

so wie du das beschreibst, ist euer kater von der medizinischen betreuung wirklich in sehr guten händen. frag doch bei der nächsten untersuchung auch mal wegen vitamin b12 nach, denn wegen dosierung kann ich dir keinen rat geben. nur soviel: man kann es auch vom ta spritzen lassen, es soll allerdings ziemlich brennen... daher - wenn dexter kein problem mit tabletten nehmen hat, bzw. sein futter auch frisst, wenn man tabletten mörsert und drunter mischt - wäre das die bessere variante.
ich denke auch, dass eine zeit lang im käfig am anfang besser ist. vor allem dann wenn ihr außer haus seid. da wäre mir das zu gefährlich. man kennt das ja, wie leicht katzen auch übermütig werden, wenn z.b. einer fliege nachgejagt wird oder draussen vor dem fenster ein vogel sitzt und katz´sich anpirschen muss wenn ihr zuhause seid und einen blick auf ihn haben könnt, dann könnt ihr ihn ja vorsichtig rumlaufen lassen.

Hallo,
das hört sich ja schon super gut an. Euer TA scheint zu wissen, was er tut.
Allerdings würde ich zu absoluter Käfigruhe raten. Sowohl Felicitas wie auch Fiona (Felicitas hatte einen dreifachen, Fiona einen doppelten Beckenbruch) mußten 6 Wochen im Käfig verbringen.
Bestimmt hat euer Kater Cortison bekommen, zum Abschwellen.
Myocholine und Dibenzyran sind auch super, das unterstützt die Blasenmuskeln.
Was der Kleine jetzt braucht ist viel Zeit. Ich drück euch ganz feste die Daumen .
Vit B kannst du ein Kombipräparat (ich nehme das von Rationpharm) aus der Apotheke nehmen. Das sind dann Kapseln, die kannst du öffnen und übers Essen streuen.

LG Birgit

Vielen Dank für die Tipps. Vitamin B12 holen wir uns morgen gleich noch aus der Apotheke. Dexter hält sich im Moment noch sehr ruhig, vermutlich (hoffentlich) wird sich das aber bald ändern. Wir haben heute den "Welpenlaufstall" bekommen, da passt dann auch das Katzenklo und futter rein. Ohne Aufsicht kommt er da auf jeden Fall rein. Unser TA sagt die Bewegung wäre wichtig und die Katze wisse schon was sie macht, allerdings ist die Hüfte ja drei mal gebrochen.
Das Dibenzyran scheint Dexter nicht so gut zu vertragen, er hat heute nachmittag angefangen darauf zu speicheln, aber auch nur kurz.
Wir haben Ihn vorhin aufs Katzenklo gesetzt und er konnte das erste mal Kot absetzen. *freu*
Seine Blase mag noch nicht so wie sie soll, aber wir müssen wohl einfach Geduld haben. Selbst wenn das nicht mehr werden sollte, habt Ihr uns große Hoffnung gemacht, dass er mit Blase ausmassieren auch gut leben können wird.

LG Chris und Daggi

Klar kann man damit gut leben. Fiona lebt schon acht Jahre damit.

Aber das wird bestimmt wieder, warte ab. Der Anfang ist schon mal sehr sehr positiv

Wir kommen gerade vom TA. Leider keine guten Nachrichten. Röntgten zeigte heute leider doch einen Zwerchfellriss. Das Dibenzyran hat leider auch nicht angeschlagen, deshalb musste wieder ein Katheter gesetzt werden.
Unsere TA möchte die Zwerchfell-OP vom Zustand der Blase abhängig machen bzw. ob er wieder Wasserlassen kann.
Wir überlegen ob wir Ihn nicht so schnell wie möglich operieren lassen sollen und die Blase als eigenständiges Problem betrachten sollen. Heilt alles durch die OP besser ? Ist die zusätzliche Belastung durch die OP ein Problem? Wir wissen gerade nicht so wirklich weiter. Sollen wir einfach abwarten?

LG Chris & Daggi

Hallo Chris und Daggi,

ich bin kein TA und kann von daher keinen fachkundigen Rat geben, nur sagen, wie ich entscheiden würde. Ich würde eine OP ganz klar nicht von der Blasenfunktion abhängig machen. Ich würde Dexter so schnell wie möglich operieren lassen, so lange sein Allgemeinzustand noch gut ist. Nach dem, was ihr bisher geschrieben habt, klingt es so, dass Dexter große Chancen hat, dass die Blase wieder funktionieren wird. Aber das sollte man meiner Ansicht nach ganz hintan stellen. Falls sich nicht der gewünschte Erfolg einstellt, gewöhnt ihr euch schnell an das Management. Ich kann aus reicher Erfahrung sagen, dass Windelkatzen an Lebensfreude den gesunden Katzen nicht nachstehen.