Hallo tanja,
an was machst du fest, dass dein Kätzchen keine Lebensqualität hat?
Handicats nehmen ihr Schicksal ganz anders auf als Menschen. Sie machen sich keine Gedanken, sie leben einfach. Leider werden immer noch ganz ganz viele Ataxisten eingeschläfert, weil wir Menschen denken, die Tiere haben keine Lebensqualität. Das ist totaler Quatsch, die arrangieren sich, genauso wie körperlich behinderte.
Allerdings ist es für uns Menschen oft schwer, damit umzugehen.
Ich denke auch, dass Windeln hier eine Option sind. (Ich habe hier auch zwei Windelkatzen).
Katzen akzeptieren die normalerweise relativ schnell und so bleibt die Wohnung sauber.
Wäre einen Versuch wert.

LG Birgit

Hallo,

ob sie Lebnsqualitaet hat oder nicht weiss ich auch noch nicht... Das konnte ich noch nicht entscheiden...

Sie macht halt wenn man das Gesamtbild betrachtet keinen so gluecklichen Eindruck...

Sie Reagiert im Grossen und Ganzen auf wenige Reize die von aussen kommen... Wenn sie eine gute Phase hat dann schon wenn sie aber keine gute hat dann eben nicht... und sie reagiert mehr nicht als das sie reagiert... Sie kommt zb. auch nicht auf zu rufen... oder Klopfen... nicht mal wenn es Futter gibt...

Ein richtiges Problem ist das mit dem Fressen... Da kommt mehr Futter wo ueberall sonst an ausser in der Katze... Sie beisst in den Napf und schmeisst alles raus... vohin hat sie nur gefressen weil ich sie festgehalten habe... sie dann ihren Kopf nur in den Napf machen konnte und ihre Pfoten ja blockiert waren...

Und wenn das wirklich anfaelle sind dann sind es wirklich vielle...

Ich hoffe sehr das ihre Ziehmama heute abend anruft... und wir alles auffuehrlich besprechen koenne...

Um ein Diagnose zu stellen muesste die Kleine mal in die Roehre... und mal live untersucht werden... Damit man definitiv was dazu sagen kann... Aber mit 1000€ Diagnosekosten und Behandlungsansatz muss dann auch gerechnet werden... Aber mein Bruder meinte er guckt mal was er organisiern kann...

Über Windeln habe ich auch schon nachgedacht... aber ich hatte bisher ja die Hoffnung das sie es doch noch lernt... Und was ist wenn sie Gross muss? dann muss man sie hinterher waschen und foenen oder? Und welche Groesse wuerde ich fuer eine 14 Wochen alte Katze kaufen?

Ich gebe sie ja auch nicht leichtfertig wieder ab nur weil sie Probleme macht... wenn das so waere dann haette ich sie schon nach einer Woche wieder zurueck gegeben... Ich hoffe sehr das ich mit der Ziehmama eine gute Loesung finden kann...

Aber ihre Haltung wird schon schwirig... Raus kann sie nicht und drinn geht auch nicht...

Das Tiere ihre Einschraenkungen ander wahrnehmen oder sie auch wunderbar kompensieren weiss ich ja! Am meisten habe ich da von meinem Hans lernen koennen (er war blind und epileptisch) auch mein alter Hund ist wunderbar mit den Einschraenkungen des alters zureckt gekommen auch wenn das Windeln in der Wohnung bedeutete...
Und meine Minna (Vestibulaeres Syndrom) ist eine der frohlichsten Katzen die es gibt! Und ich wollte ja auch ganz bewusst eine behinderte Katze...

Hallo Tanja,

was sind denn Deine größten Sorgen und Ängste...

Hast Du Dich schon mit dem Thema Ataxie beschäftigt und vertraut gemacht?

Das mit dem schwierig Essen können läßt sich z.B. ganz leicht mit einem erhöhten Napf regeln.

Und auch mit dem Toilettengang läßt sich eine Lösung finden, man muß halt wirklich probieren was sie leisten kann und was nicht. Dazu ist es z.B. wichtig zu schauen wie sie Urin und Kot absetzt, ob sie z.B. Probleme hat sich aufrecht zu halten, wackelt, umfällt etc.

Bitte versuche mal so genau wie möglich zu formulieren was Du unbedingt an weiterem Wissen brauchst um sie gut betreuen zu können.

Jedes Ataxiekätzchen braucht auch ganz individuelle Hilfen und hat ganz besondere Ansprüche die aber alle gut lösbar sind, wenn man genau weiß wie.

Könntest Du bitte die Videos hier einstellen, damit man sich ein genaueres Bild von ihr machen kann.

Ataxisten haben wie jedes Lebewesen mal gute und mal schlechte Tage und an den schlechten wirkken sie halt aufgrund ihrer Behinderung gleich sterbenskrank.

Bitte laß Dir da nichts einreden, haben sie z.B. einen Schnupfen können sie dann plötzlich gar nichts mehr.
Das sieht dann dramatischer aus als es ist.

Was erhoffst Du Dir von der Röhre?

Eine Behinderung ist und bleibt eine Behinderung, ich sehe ehrlich gesagt keinen Sinn darin ihr diese Tortur zuzumuten um dann festzustellen, ah sie hat eine Schädigung im Kleinhirn.

Bedenke bitte, daß sie dazu in Narkose muß und Narkosen an sich bei Ataxisten ein extremes Risiko darstellen.

Und das Fliegenfangen, was Du Anfälle nennst...so what, es schädigt doch niemanden.

Kannst Du bitte auch mal Situationen beschreiben wo sie aus Deiner Sicht "wütend" wird.

Ich kenne Ataxisten die konnten zu Anfang gar nichts, nicht einmal den Kopf heben und sind jetzt lebenslustige und so sonnige kleine Persönlichkeiten die sich jeden Tag ganz viele Dinge neu erobern.

Ich war am Wochenende wieder bei meinem kleinen schwarzen Katerpatienten "Garbo" der durch einen Marderbiß ein gebrochenes Rückrat hat(te).

Ich bin jedes Mal so glücklich wenn ich sehe wie gut er sich mit der richtigen Förderung und Forderung entwickelt!

Laß Dich nicht entmutigen, klar im ersten Augenblick denkt man man schafft es nicht, aber man wächst auch mit seinen Aufgaben.

Liebe Tanja,
das mit dem Video-Einstellen ist eine super Idee! Gerade Tanja (Wackel/dackel) hat sehr große Erfahrung mit Ataxiekatzenkindern. Tanja hat ein solches Katzenbaby von einer Züchterin gerettet, und was Angel jetzt alles kann, ist wirklich beeindruckend.
Ich habe dieses Jahr eine Nachkontrolle bei 2 Ataxiekatern gemacht, die bei Aufnahme in den Haushalt nicht selbständig aufs Kaklo konnten und jetzt klappt das ohne Probleme. Mit den richtigen Hilfestellungen und der richtigen Förderung kann man soviel erreichen! Nur Mut! Tanja, Bibi, Merlin (Marion) und Sandra sind hier die absoluten Fachleute dafür und lassen Dich nicht hängen. Also : immer her mit den Fragen!

LG Birgit

Ach Tanja, ich weiß, du machst dir wirklich Gedanken. Aber es ist auch eine vertrackte Geschichte. Vielleicht kannst du mit der Pflegemama mal besprechen, ob du Saphira auch zu jemand anderem geben darfst. Ich kann schon verstehen, dass Reni Bedenken hat, ob sie dort gut aufgehoben ist.

Das mit dem Kot in der Windel ist natürlich nicht prickelnd. Bei einigermaßen fester Konsistenz aber kein großes Prablem. Wenn er sich in die Haare drückt und dort verschmiert, halte ich die Katze mit dem Po unter fließendes Wasser (sie sind zum Glück alle keine Schwergewichte) und seife sie nach Bedarf ein- oder mehrmals ein. Ich nehme zum Trocknen nur noch Küchenrolle, saugt deutlich besser als Handtuch und erspart das Fönen. Meine Poporutscher bekommen dann gleich die Windel an. Lupinchen darf meist noch etwas ohne rumlaufen. Alles kein großer Aufwand, bei mir fällt nur die Anzahl der Katzen, die ich gegebenenfalls baden muss, ins Gewicht. Wenn du einen Versuch machen möchtest, kauf die kleinsten von DM. Sie sind für Babys ab zwei Kilo. Wahrscheinlich sind sie für Saphira noch zu breit, aber du kannst sie im Schritt einschneiden, ohne dass das Geschäft gleich rausläuft. Der bunte Bauchteil kommt bei Katzen auf den Rücken, dann kannst du die Laschen am Rücken befestigen. Es ist ein bisschen trial and error, bis die Katze es nicht mehr schafft, sich das Ding auszuziehen.

Bezüglich des Fressens sehe ich gerade, dass du schon gute Tipps bekommen hast. Wegen des Narkoserisikos sehe ich es wie Bibi. Bei Saphira sollte man die Notwendigkeit besonders sorgfältig abwägen. Sie wird in ihrem hoffentlich noch langen Leben ohnehin nicht ganz ohne auskommen, aber das sind Sorgen von morgen. Die Filme wären wirklich hilfreich.

Huhu Tanja,

ich hab auch einen Ataxiekater. ABer einen Opi.

Das Vorurteil, Flaschenkittys sind alle verhaltensgestört höre ich leider immer wieder. Ich hab einige Erfahrung als Katzenamme und kann das so absolut nicht bestätigen. Ich habe selbst einige der kleinen Flaschenbabys behalten und sie haben ihr ganzes Leben bei mir gelebt. Und ich hab auch zu allen meiner ehemaligen den Kontakt behalten. Und da war keine einzige auffällig.

Was auch falsch ist, einen Zeitraum festzulegen, wann eine Katze sauber sein "muss". Das ist nämlich genauso unterschiedlich wie bei Menschen auch. Die meisten sind es sehr schnell. Aber bei einigen dauert es eben länger. Und dass es bei einer Katze, die blind ist, Ataxie hat und noch ein Flaschenkind ist länger dauert, wen wundert das. Aber ich glaube, dass das in den Griff zu bekommen ist. Bibi hat recht, beschreibe mal wie sie sich auf dem Klo verhält. Vielleicht kann man ihr da ja etwas erleichtern.

Mal noch ein Tipp: Nicht streicheln auf dem Klo. Das Klo ist nicht zum schmusen, nicht zum spielen da, sondern zum reinmachen. Und zu sonst gar nix. Das hört sich für uns jetzt vielleicht doof an, weil es so selbstverständlich ist aber deine Kleine muss das erst mal lernen. Aber ganz viel loben streicheln danach, wenn es geklappt hat. Aber immer erst wenn sie rauskommt. Übrigens, man kommt sich ziemlich doof vor, wenn man auf Knien mit den Händen im Katzenstreu scharrt aber es hilft wirklich.

Was ihre "Anfälle" angeht, da gebe ich Bibi recht. Das Fliegenfangen ist bei Ataxiekatzen öfters mal der Fall. Und sie zeigt doch keine Anzeichen von Epilepsie oder so. Oder?

Was ihre Agressivität angeht, sie ist jetzt in einem eh schon ziemlich "wilden" Alter. Denkst du, dass sie ausgelastet ist? Vielleicht weiß sie nur nicht wohin mit ihrer überschäumenden Energie.

Und lass dich nicht entmutigen. Du schaffst das schon.
Ich denke Stück für Stück "dröseln" wir jetzt mal die ganze Problematik auf.
Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht glauben wirst. Ich denke, dass keines der Probleme, die du geschildert hast, so schwerwiegend ist, dass man es nicht in den Griff bekommen kann. Auch wenn es dir jetzt wie ein Berg unüberwindbarer Hindernisse vorkommt. Du bist nicht alleine. Wir sind für dich da. Und du packst das schon. KOPF HOCH

Liebe Grüße Marion

Hallo Tanja,
ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich gerade fühlst.
Wir hatten hier Tage an denen ich schier verzweifelt bin.
Jetzt im nachhinein kann ich darüber lachen und bin Stolz auf uns und auf das, was wir alles erreicht haben. Und Dir wird es später auch so gehen





Als wir Angel geholt haben, der keinen schritt machen konnte ohne umzufallen, der mit einem löffel gefüttert werden musste, weil er nicht alleine fressen konnte. Haben wir auch öfter gedacht, er hätte keine Lebensquallität. Aber wenn wir gesehen haben, wie er mit den kitten gespielt hat haben wir gesehen, das er die Lebensfreude pur ist

http://www.youtube.com/watch?v=nyKserKnYI4

Wenn sie nicht auf rufen, klopfen usw. reagiert, könnte es vielleicht sein dass sie zusätzlich noch Taub ist??



Als Angel bei uns eingezogen ist, musste er mit einem Löffel gefüttert werden. Ich habe dann angefangen Ihn an das alleine fressen anzugewöhnen. Wir haben erst mit einem Teller angefangen und ich habe Ihn dabei gestützt das hat dann gar nicht lange gedauert und er hat ganz von alleine gefressen und das ohne das wir hinterher renovieren mussten Mittlerweile frisst er ganz normal aus seinem Napf....

http://www.youtube.com/watch?v=w-TktKL97QU

http://www.youtube.com/watch?v=XFFmVlH30_Q



Das ist meines Erachtens nicht nötig. Da würde nur festgestellt werden, das das kleinhirn kaputt ist und das kann man nicht wieder herstellen. Aber durch Training und richtiger Förderung können andere Teile des Gehirns einen Teil der Aufgaben übernehmen. Außerdem müsstest Du die kleine Maus in Narkose legen lassen und das ist meinen Augen ein unnötiges Risiko.



Wenn Du nicht gleich mit Windeln anfangen möchtest, gibt es auch noch die Möglichkeit die Wohnung mit decken, Badematten, Handtücher usw auszulegen. Die kannst Du dann waschen und dann Riechen sie auch nicht nach klo. Ich könnte mir vorstellen, da sie sich ja am Geruch orientiert das sie vielleicht immer wieder an die selben stellen geht?? Wenn das so sein sollte, gibt es im Handel Putzmittel extra gegen Urin/kot Geruch.

Jetzt habe ich noch zwei Videos, wo du vielleicht sehen kannst was man in relativ kurzer Zeit erreichen kann

http://www.youtube.com/watch?v=fZ5Wbr1Xa_c

http://www.youtube.com/watch?v=dwRJIOK5RbA

So meine liebe Tanja, jetzt wünsche ich Dir ganz viel Kraft für die Zukunft und vergiss bitte ganz schnell den den Gedanken ans einschläfern. Wenn Du möchtest, schicke Ich Dir meine Nr. per PN. Dann kannst Du mich gerne 1000 Sachen fragen oder Dich einfach nur mal auskotzen.
Liebe grüße und lass den Kopf nicht hängen,
Tanja

Hallo Tanja ("Minna"),
ich kann meinen Vorrednern/innen nur beipflichten: Katzen nehmen ihre Behinderung als gegeben hin und passen sich extrem gut an die neuen Verhältnisse an!!!!
Bevor Pfötchen zu uns kam, hatten wir ja nur Katzen, die schon behindert zu uns kamen. Pfötchen war eigentlich ein "Wunschkind" vom Züchter (mit Papieren!) und hatte vor der Übergabe einen Unfall, der sie ihr Hinterbein kostete. Ich kenne die Katze also gewissermaßen "vorher" und "nachher".

Es macht wirklich keinen echten Unterschied! Natürlich ist es für den Halter traurig, wenn er das Tier vorher kennt dann die Behinderung (oder auch chronische Krankheit) erlebt. Aber das Problem ist im Kopf des Halters!!!
Natürlich kann auch Pfötchen nicht all das, was sie vorher konnte, und es gibt immer wieder Aktivitäten, wo sie hinten runter fällt, also erfolglos bleibt! Sie ist da genau wie die kleinen Kinder, die laufen lernen: Immer wieder hinfallen, unverdrossen aufstehen und weiter wackeln!!!
Pfötchen ist so lebendig, lebenslustig und mutig! Gerade versucht sie, bei der nicht ganz ein Jahr älteren Indiana (DAS TIER) Chefin zu werden! Das Dreipfot nimmt gar nicht wahr, dass sie ein Bein weniger hat als unsere Spinnenfrau, die ein gutes Drittel größer ist als unser quadratisches und kompaktes Pfötchen! Unvermittelt und aus dem Hinterhalt fällt Pfötchen Indiana an, und die große Spinnenfrau duckt sich und schleicht im Zeitlupentempo vorbei.
Für Indiana habe ich eine Leckerlistange hingelegt, sie fängt an zu nagen (fast zahnlos, wie sie mit ihren knapp 2 Jahren ist). Pfötchen kommt herbei gehoppelt, guckt scharf, Nini lässt alles fallen und schleicht fort. Und lässt sich von mir trösten, die arme Ninifee!

Wir haben Pfötchen fast direkt nach ihrer OP bekommen, und daher haben wir ihre gesamte Rekonvaleszenzzeit miterlebt. Anfangs war sie schüchtern, wohnte unterm Bett usw. Aber sie wurde immer neugieriger, lebenslustiger, und seit Mercedes bei uns wohnt, kennen die beiden Kleinen eh kein Halten mehr!

Ich habe keine Erfahrung mit neurologischen Behinderungen, stelle mir aber vor, dass nicht nur Ataxisten, sondern auch anders im neurologischen Bereich behinderte Tiere ebenso viel Lebensfreude haben wie rein körperlich behinderte!

Ein anderes Thema ist, was du als Dosine leisten kannst. Ich habe den Eindruck, dass dich auch die Frage bewegt, ob die Katze bei dir das Optimum an Zuwendung, Aufmerksamkeit, Betreuung usw. erhalten kann.
Die Teilnehmer, die hier schreiben, machen viele Vorschläge, geben Anregungen und praktische Tipps. Letztlich ist es aber deine persönliche Entscheidung, ob du dies leisten kannst oder nicht! Es ist in Ordnung, wenn man seine Grenzen erkennt und dann die Konsequenzen daraus zieht - und sich um Hilfe an Menschen oder Organisationen wendet, die dem Tier eine noch optimalere Lösung bieten können als man selbst! Eins sollte aber klar sein: die Tötung des Tieres allein aus dem Grund, dass der Halter überfordert ist, kann nie eine gangbare Lösung sein, das lehne auch ich strikt ab!
Aber ich habe großen Respekt vor Tierhaltern, die verantwortungsvoll erkennen (und dies dann auch akzeptieren), wenn sie mit einem Tier überfordert sind, und dann verantwortungsvoll auch nach einem passenden Zuhause für das Tier suchen und nötigenfalls Hilfe dabei annehmen.
Letzteres ist eine Option, die dir immer freisteht, falls es bei euch doch nicht wirklich optimal passen sollte - und das ist auch kein Grund sich zu schämen!
von uns viele Berliner Daumen für die richtige Entscheidung für euch alle gemeinsamen: Katzen UND Menschen:

LG

Hallo,

ihr seid alle so lieb und macht mir Mut... Aber ich merke sehr wohl das ich an meine Grenzen stosse...

Wenn ich Saphira mit dem weissen Katerchen (von wackel/dackel) vergleiche dann hat sie ein Aehnliches Bewegungsmuster... nur das sie eben nicht wackelt! Sie steht zwar auch nicht stabiel auf ihren 4 Pfoten aber sie wackelt nicht und faellt nicht um...

Die Klo Situation ist folgende: Sie geht nicht rein zu pinkeln... Sie geht zwar immer mal wieder durch aber sie pinkelt nicht rein... ich habe es schon ein paarmal geschafft sie rein zu setzen wenn sie sich gerade hinsetzten wollte aber eben nur dann... Am Anfang war es so, wenn sie aufs Klo gesetzt wurde das sie mit Macht versucht hat raus zu kommen aber jetzt regt sie sich erst ein bisschen auf und setzt sich dann hin und wuerde auch einschlafen...
Sie pinkelt nicht immer an die gleiche Stelle! sondern relativ wahllos ueberall hin... Sie hat sogar einmal auf das Handtuch wo das Wasser draufsteht gepinkelt...
und in meinem total gemuetlich mit Folie ausgelegtem Wohnzimmer stehen jetzt 4 Klos...

Sie hat einen Schweren Napf aus Keramik der nicht sehr tief ist und eigentlich konnte sie ganz gut daraus essen aber jetzt plötzlich ist es ganz schlecht... Den Napf mit dem hohen Rand hat sie immer zu umgeworfen...

Ihre Wutanfaelle sind deutlich weniger geworden...

Taub ist sie definitiv nicht... dafuer reagiert sie dann doch mal dann und wann...

Was die Anfaelle angeht... so liegt sie nicht zuckend am Boden. Was eine Diagnose relativ eindeutig machen wuerde... Aber ein Anfall kann eben auch das Fliegen fagen sein oder das Wuetig werden... Aber auch dieses starre in die Luft gucken nach eigentlich nichts kann ein Anfall sein... So ein epileptischer Anfall kann viele Gesichter haben und trotzdem stirbt jedesmal Gehirnmasse ab auch wenn es "nur" in die Luft gucken ist...

Ausser dem erinnert sie mich immer wieder an meinen Kater (blind und epileptisch) der war nach einem Anfall auch immer nicht ansprechbar... und lag so da... und zitterte dann so ganz leicht in schueben... das macht sie auch... Aber ich habe von ihm noch ein Antiepileptika das bekommt sie jetzt (natuerlich runterdosiert) und dann werde ich ja sehen ob sie stabiler wird in ihrem Verhalten... oder nicht.

Ansonsten benimmt sie sich nicht wie ich es von einer kleinen Katze erwaret haette... Sie spielt nicht, auch nicht mit rasselnden dingen und auch mit Minna spielt sie nicht... sie wehrt sich auch nicht wenn Minna sie "anfaellt" oder ihren Schwanz faengt... Sie knurrt und schimpft aber sie geht nicht zum Angriff ueber. Sie laeuft auch wenig neugirig rum oder so... und zeigt auch sonst relativ wenig interesse an ihrer Umwelt...

Und man darf ja auch nicht vergessen das sie eben nicht nur den Schaden im Kleinhirn hat sonder auch einen Schaden im Occipitallappen also dem Grosshirn und wer weiss wo noch alles was kaputt ist...
Das mit den Videos werde ich morgen mal ausprobieren... und ich mache dann noch ein neues vom fressen...

Ich werde sehen wie es sich entwickelt... und dann werde ich sehen ob ich es schaffen werde Saphira zu tragen... oder ob ich dem nicht gewachsen bin... Dann muss eine Loesung her... die Saphira und mir gerecht wird...

Es ist so schwer... ich hatte mir alles so schoen vorgestellt...

Lass den Mut nicht sinken, Tanja, meist geht doch mehr, als man gerade so denkt!

Wichtig ist erstmal, dass du weißt, dass du mehrere Optionen hast, dass du vieles ausprobieren kannst, bevor du dich an die letzte und schwerwiegende Option ranmachen musst: eine Abgabe in Erwägung ziehen. Allein der Gedanke, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, hilft meiner Erfahrung nach immer noch wieder weiter im Leben!

Hier aus dem Forum bekommst du von den Erfahrenen aus meiner Sicht sehr viele Tipps: gerade auch zum Thema Windel ist hier schon viel geschrieben worden! Eine ganze Reihe hilfreiche Postings findest du z. B. auch beim Thema "Schwanzverletzungen" (gerade nach Autounfällen, wo das Katz eine Verletzung der unteren Wirbelsäule mit vorübergehender oder bleibender Lähmung der Blasenmuskulatur erlitten hat!).

Saphira ist für dich im Augenblick ein hoher Berg, den du besteigen musst. Teile den Aufstieg auf den Berg (= die Aufgabe, Saphira zu helfen und optimal gerecht zu werden) in kleine Schritte! Dein gemütliches Plastik als Neugestaltung des Wohnzimmers ist ein solcher Schritt. du wirst sehen, morgen und übermorgen und dann vielleicht auch noch über-übermorgen, ob du diesen Schritt vorübergehend oder sogar dauerhaft gehen kannst. Genauso wie das Thema windel. du findest hier im Forum (und hoffentlich auch in deinem häuslichen Umkreis!) Unterstützung mit diesen Schritten.
Und sollte es dann wirklich so sein, dass du diese Schritte nicht mehr weiter gehen kannst, dass du Saphira nicht gerecht werden kannst, dann sollte es bitte auch keine Niederlage sein, sondern der Mut, sich die eigenen Grenzen realistisch einzugestehen und nach dem optimalen Umfeld für die Katze zu suchen. Auch in diesem Fall, da bin ich sicher, wirst du hier im Forum aktive Unterstützung und Hilfestellung finden - und natürlich vor Ort, zuhause, entsprechende ansprechpartner finden können!

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für Saphira, und freu dich auch daran, dass sie doch trotz ihrer Behinderung lebenslustig und neugierig ist!
Und: wir, die wir uns bewusst um die Handicats kümmern wollen und nicht nur die Schönen und Schicken und Süßen zu uns nehmen: in unserem inneren Team, also in unserem inneren Mensch, gibt es meist sehr dominant den Perfektionisten. Der ist der Teamchef, und falls wir doch mal an unserer so anspruchsvollen Aufgabe im Tierschutz scheitern (die ja viele Tierhalter gar nicht erst auf sich nehmen wollen.....), kommt der Perfektionist in uns und meckert! Was sagt denn dein innerer Anwalt dazu? Das ist der im Team, der für dich, für die Tanja, mit all ihren Möglichkeiten und all ihren Grenzen, spricht. Sagt der vielleicht auch "einen Schritt nach dem anderen"?

LG